Sesamstraße präsentiert: Hänsel und Gretel.
Vor langer, langer Zeit lebten einmal ein Bruder und seine Schwester. Die verstanden sich wirklich sehr gut.
"Hach, Gretel, du bist wirklich meine allerliebste Schwester."
"Und du Hänsel, bist mein allerliebster Bruder."
Die beiden spazierten durch einen großen, großen Wald.
"Naja, was heißt spazieren? Wir laufen schon seit Stunden im Kreis herum. Wir haben uns total verlaufen. Und ein bisschen Hunger hab ich auch schon."
"Ach, Gretel, wir können uns gar nicht verlaufen."
"Nicht?"
"Nein. Nach jedem zehnten Schritt habe ich Brotkrümel fallen lassen."
"Oh."
"Ja. Wir brauchen nur den Brotkrümeln zu folgen und wir kommen wieder nach Hause."
"Hm, aber Hensel, ich seh hier nirgends Brotkrümel. Oh nein! Ich glaube, die Tauben haben unser Brot aufgefressen."
"Oh, nein!"
"Oh, Hänsel, kuck mal da!"
Doch plötzlich standen sie vor einem Haus ganz aus Lebkuchen.
"Kuck mal, das Haus ist ja komplett aus Lebkuchen!"
"Oh, ja! Du, da wird doch wohl niemand etwas dagegen haben, wenn wir uns ein klitzekleines Stückchen abbrechen, oder?"
In diesem Moment erhob sich eine unheimliche Stimme aus dem Haus.
"Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?"
"Hä? Das kommt mir irgendwie bekannt vor."
[Musik startet]
"Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert da an meinem Häuschen?"
"Der Wind!"
"Finger weg!"
"Ich meine: wir wollen nur ein kleines Stückchen von dem leckeren Kuchen hier."
"Wir sind vom langen Wandern müde und wir frieren."
"Finger weg vom Dach, kapiert? Der ganze Kuchen hier ist meiner! Die Kuchenstücke sind sortiert, die ess nur ich, sonst keiner! Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert da an meinem Häuschen?"
"Das war jetzt wieder der Wind."
"Und was zu trinken?"
"Ja, ich habe alles, was ihr wollt und hier. Doch leider kann ich euch nichts geben, denn das gehört ja alles mir."
"Ja, aber..."
"Und etwas Wärme, denn wir frieren."
"Ja, bei mir drinnen ist geheizt."
"Schön!"
"Doch leider ist das meine Wärme."
"Was?"
"Wirklich schade."
"Das ist Geiz."
"Was?"
"Geiz."
"Was?"
"Geeeiz."
"Was bin ich?"
"Du bist geizig."
"Wenn man geizig ist, behält man alles, was man hat, für sich."
"Ja."
"Man hat viele, viele Dinge."
"Ja, das stimmt, das habe ich."
"Wenn man geizig ist, dann läd man niemals einen zu sich ein."
"Ja, die wollen ja auch alle nur was haben. Und deshalb lass ich keinen rein."
"Keinen?"
"Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert da an meinem Häuschen?"
"Mir ist kalt."
"Liebe Hexe, bitte, bitte, nur ein kleines Kuchenstück!"
"Erst wollt ihr eines, dann wollt ihr alle. Glaubt ihr denn, ich bin verrückt? Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert da an meinem Häuschen?"
"Oh, ist das kalt."
"Nur ein kleines Stück, bitte."
"Ja."
"Knusper, knusper, knäuschen."
"Oh, bitte."
"Wer knuspert da an meinem Häuschen?"
"Ähm, der Wind."
"Finger weg! Ich sagte, Finger weg!"
"Hä? Moment mal, da steht ja, dass die Lebkuchen nur noch drei Tage haltbar sind."
"Hä? Wie? Was soll das denn heißen, drei Tage? Das gibt's doch nicht! Das kann doch nicht wahr sein, wo soll denn das stehen?"
"Na, hier."
"Mein schönes Haus! Drei Tage! Das schaff ich doch nie!"
"Tja, Hexe, also, wir könnten dir natürlich behilflich sein. Was meinst du, Hänsel?"
"Ich glaube, das kriegen wir hin."
"Ja? Okay, dann haut rein, Leute!"
[mampf]
Ja, das war die Geschichte von Hänsel und Gretel und wie das Hexenhaus aus dem Wald verschwand.